Voraussetzungen für göttlichen Beistand (an-Naşr)

 


O Diener Allahs! Der erhabene Allah sagt: "Und Allah wird sicher dem beistehen, der Ihm beisteht. Allah ist wahrlich Allmächtig, Erhaben. Jenen, die, wenn Wir ihnen auf Erden die Oberhand gegeben haben, das Gebet verrichten und die Zakah entrichten und Gutes gebieten und Böses verbieten (, steht Allah bei). Und Allah bestimmt den Ausgang aller Dinge." [al-Ĥadj, 22:40f ].

O islamische Gemeinschaft! Die Gemeinschaft von Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken, ist sowohl eine segenreiche als auch eine siegreiche Gemeinschaft zugleich. Sie ist außerdem eine vollkommene Gemeinschaft, da sie sich niemals bezüglich eines Fehlers oder einer Ungerechtigkeit vereinigen wird. Sie ist eine Gemeinschaft, die der erhabene Allah auserwählt hat. Er hat sie zur besten aller Gemeinschaften gemacht. Er machte alle anderen Gemeinschaften zu jene, die ihr folgen. Somit ist sie eine Gemeinschaft, die gefolgt wird und keine, die anderen folgt. Der erhabene Allah hat gesagt: "Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen entstand. Ihr gebietet das, was Rechtens ist, und ihr verbietet das Unrecht, und ihr glaubt an Allah." [Āli-’Imrān, 3:110].

Dieser Gemeinschaft ist der Beistand und der Sieg Allahs garantiert worden. Dieser Beistand ist jedoch gekoppelt an die Voraussetzung, dass sie Seiner Religion beistehen muss. Denn der erhabene Allah hat gesagt: "Und Allah wird sicher dem beistehen, der Ihm beisteht." [al-Ĥadj, 22:40].

Ĥadīth: „Oh Mu’ādh, weißt du, was das Recht Allahs gegenüber Seinen Dienern ist […]?“

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عن معاذ بن جبل - رضي الله عنه - أنه قال: "كنت رديف النبي صلى الله عليه وسلم على حمار، فقال لي: "يا معاذ، أتدري ما حق الله على العباد وما حق العباد على الله؟" فقلت: الله ورسوله أعلم، قال: "حق الله على العباد أن يعبدوه ولا يشركوا به شيئاًَ، وحق العباد على الله أن لا يعذب من لا يشرك به شيئا.ً" فقلت: يا رسول الله، أفلا أبشّر الناس؟ قال: "لا تبشروهم فيتّكلوا."                      

Von Mu’ādh Ibn Djabal, Allahs Wohlgefallen auf ihm, wird berichtet, dass er sagte: „Ich saß hinter dem Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, auf einem Esel und der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, sagte zu mir: „Oh Mu’ādh, weißt du, was das Recht Allahs gegenüber Seinen Dienern und was das Recht der Diener gegenüber Allah ist?“ Ich antwortete: „Allah und Sein Gesandter wissen es am besten.“ Er fuhr fort: „Das Recht Allahs gegenüber Seinen Dienern ist, nur Ihm allein zu dienen und Ihm niemals etwas beizugesellen. Das Recht der Diener gegenüber Ihm ist, keinen zu bestrafen, der Ihm nichts beigesellt.“ Ich sagte: „Oh Gesandter Allahs, sollte ich diese frohe Botschaft nicht unter die Leute bringen?“ Er antwortetet: „Nein. Verkünde es ihnen nicht, damit sie sich nicht darauf verlassen (auf dieses Versprechen und in ihrem Dienst nachlassen).“1

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Seine Aussage: „Radīf“ kommt von „Rādif“ und bedeutet: Hintermann oder auch derjenige, der auf einem Reittier hinter dem Reiter sitzt.

Seine Aussage: „auf einem Esel“ bedeutet, auf einen zahmen Esel. Denn die wilden Esel lassen sich nicht reiten.

Seine Aussage: „was das Recht der Diener gegenüber Allah ist?“ bedeutet: Das, was Er ihnen als Pflicht auferlegt hat und das, was Ihm gegenüber an Verhalten erbracht werden muss. Dieses teilte er Mu’ādh in Form einer Frage mit, damit er konzentrierter wird, um das zu verstehen, was er, möge Allah ihn loben und Heil schenken, ihm sagen möchte.

Seine Aussage: „was das Recht der Diener gegenüber Allah ist“ bedeutet: Das, was Er Sich Selbst als Pflicht auferlegt hat, um damit die Diener zu behandeln. Die Diener haben Ihm keinerlei Pflichten auferlegt, im Gegenteil, Allah hat Sich dies Selbst vorgeschrieben, als eine Geste der Wohltat gegenüber Seinen Dienern. Der erhabene Allah hat gesagt: "Euer Herr hat Sich Selbst Barmherzigkeit vorgeschrieben: Wer von euch in Unwissenheit Böses tut, aber danach dann bereut und (es) wieder gutmacht, so ist Er Allvergebend und Barmherzig."2

Somit hat der Erhabene Sich Selbst vorgeschrieben, barmherzig zu denen zu sein, die in Unwissenheit Böses tun. Damit sind jene gemeint, die in ihrer Dummheit und ihrem falschen Verhalten Böses begangen haben, dann dieses aber bereut haben und es wieder (mit rechtschaffenen Taten) Gut machten. Im vorigen Vers ist mit "vorgeschrieben" gemeint: Als Pflicht auferlegt.

Seine Aussage: „nur Ihm allein zu dienen“ bedeutet, sich Ihm gegenüber zu erniedrigen (klein machen), indem sie Ihm gehorchen.

Seine Aussage: „und Ihm niemals etwas beizugesellen“ bedeutet, dass sie Ihm bezüglich der Anbetung und allem, was Ihn anbetrifft, nichts beigesellen. Das Wort „etwas“ wurde hier nach dem Verbot erwähnt und ist allgemeingültig, sodass es alles umfasst. Weder ein Prophet noch ein Engel noch einen Nahestehenden Allahs (Wālī) noch irgendetwas anderes darf Ihm beigesellt werden.

„Das Recht der Diener gegenüber Ihm ist, keinen zu bestrafen, der Ihm nichts beigesellt.“ Dieses Recht gewährte Allah Seinen Diener als Zeichen Seiner Wohltat Ihnen gegenüber. Dieses Recht hat Ihm niemand auferlegt. Und glaube ja nicht, dass seine Aussage „der Ihm nichts beigesellt“ frei von den gottesdienstlichen Handlungen ist. Dieser Satz bedeutet eigentlich: „Derjenige, der Ihm den Gottesdienst erweist und Ihm nichts beigesellt.“ Die Aussage „derjenige, der Ihm den Gottesdienst erweist“ ist hier nicht explizit erwähnt worden, da es aus der Bedeutung der Aussage „der Diener“ hervorgeht. Derjenige, dessen Eigenschaft die Dienerschaft ist, ist zwangsläufig jemand, der Gottesdienst verrichtet.

Was ist nun mit demjenigen, der Allah nicht angebetet hat, Ihm aber auch gleichzeitig nichts beigesellt hat, wird er dann trotzdem bestraft werden?

Die Antwort lautet: Ja, er wird bestraft. Denn im obigen Ĥadīth wurde der Satz abgekürzt. Ausgeschrieben bedeutet er: „Derjenige, der Ihn anbetet und Ihm nichts beigesellt.“ Der Beweis dafür ist folgender:

Erstens:        „Das Recht der Diener.“ Derjenige, dessen Eigenschaft die Dienerschaft ist, ist zwangsläufig jemand, der Gottesdienst (Anbetung) verrichtet.

Zweitens:     Dies ist eine Fortführung der vorherigen Aussage: „nur Ihm allein zu dienen und Ihm niemals etwas beizugesellen.“ Deshalb wisse, dass die Absicht hinter der Aussage „und Ihm niemals etwas beizugesellen“ ist, dass man Ihm bezüglich der Anbetung (Gottesdienst) niemals etwas beigesellt.

Das Wort „frohe Botschaft“ (al-Bischārah) in der Aussage: „sollte ich diese frohe Botschaft nicht unter die Leute bringen?“ bedeutet: Das Benachrichtige über etwas, das erfreulich ist.

Es kann aber auch bezüglich der Dinge erwähnt werden, die einen Schaden. Zum Beispiel die Aussage des Erhabenen: "So verkünde ihnen schmerzhafte Strafe."3 Doch meistens wird es im Zusammenhang von guten Dingen benutzt.

Seine Aussage: „Nein. Verkünde es ihnen nicht“, verweist auf ein Verbot.

Die Bedeutung dieses Ĥadīths ist, dass der erhabene Allah niemanden bestraft, der Ihm nichts beigesellt und dass die Sünden vergeben werden, wenn der Tauĥīd verwirklicht wird. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, verbot ihm, dieses den anderen einfach so zu verkünden, damit sie sich nicht allein auf diese frohe Botschaft verlassen, ohne dabei das zu verwirklichen, was es impliziert. Denn das Verwirklichen des Tauĥīds erfordert gleichzeitig auch das Seinlassen der Sünden. Denn die Sünden entspringen ja bekanntlich aus den schlechten Neigungen (und Gelüsten) eines Menschen heraus. Und dies bildet eine Art des Götzendienstes (Schirk). Der erhabene Allah hat gesagt: "Was meinst du wohl zu jemandem, der sich als seinen Gott seine Neigung genommen hat […]."4

Dieser Ĥadīth verweist auf die Vorzüglichkeit des Tauĥīds und dass der Tauĥīd einen vor der Strafe Allahs bewahrt.

 

 

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[1] verzeichnet bei Bukhārī und Muşlim

[2] al-An’ām 6:54

[3] al-Inschiqāq 84:24

[4] al-Djāthiyah 45:23

 

Ĥadīth: „Derjenige, der das Vermächtnis (Testament) von Muĥammad lesen möchte […].“

 



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قال ابن مسعود: "من أراد أن ينظر إلى وصية محمد r التي عليها خاتمة؛ فليقرأ قوله تعالى: )قل تعالوا أتل ما حرم ربكم عليكم ألا تشركوا به شيئاً.( إلى قوله: )وأن هذا صراطي مستقيماً فاتبعوه ولا تتبعوا السبل( [الأنعام: 151 - 153] الآية. 1

Ibn Maş’ūd hat gesagt: „Derjenige, der das Vermächtnis (Testament) von Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken, lesen möchte, über das er seinen Stempel gesetzt hat, der soll die folgende Aussage des Erhabenen lesen: "Sag: Kommt her! Ich will euch verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts beigesellen […]." – bis zum Vers: "Dies ist Mein Weg, ein gerader. So folgt ihm! Und folgt nicht den (anderen) Wegen […]."23

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Seine Aussage: „Ibn Maş’ūd hat gesagt: „Derjenige, der […] möchte.“ Diese Nachfrage hier dient der Motivation und Anregung. In seiner Aussage: „der soll“, steckt ein Hinweis bzw. eine Anweisung.

Seine Aussage: „das Vermächtnis (Testament) von Muĥammad“: Das Vermächtnis bzw. das Testament beinhaltet immer etwas Wichtiges.

Seine Aussage: „Muĥammad“ bedeutet: Der Gesandte Allahs Muĥammad Ibn ’Abdullah al-Hāschimī al-Quraischī, möge Allah ihn loben und Heil schenken. Diese Ausdrucksweise von Ibn Maş’ūd beweist, dass man den Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, beim Namen nennen kann. Man kann zum Beispiel sagen: „Der Gesandte Allahs Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken, hat gesagt.“ Man kann aber auch sagen: „Das Vermächtnis von Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken.“ Dies Widerspricht nicht der folgenden Aussage des erhabenen Allahs: "Erachtet nicht den Aufruf des Gesandten unter euch wie den Aufruf eines von euch an die anderen."4 Denn der Aufruf hier bedeutet, dass man ihn nicht beim Namen rufen soll. Man sollen nicht sagen, o Muĥammad, wenn wir ihn rufen wollen. Wir sollen sagen: „O Gesandter Allahs.“ Dies entspricht der besten Art und Weise. Deshalb ist es zulässig, dass wir sagen: „Ich bin ein Gefolgsmann Muĥammads, möge Allah ihn loben und Heil schenken.“ Oder: „O Herr! Lobe Muĥammad und schenke ihm Heil.“

Seine Aussage: „über das er seinen Stempel gesetzt hat“ bedeutet, das worauf er seine Unterschrift gesetzt hat.

Seine Aussage, „das Vermächtnis (Testament) von Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken“, bedeutet nicht, dass es sich dabei um etwas Niedergeschriebenes handelt. Denn der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, hat kein niedergeschriebenes Testament hinterlassen. (Vielmehr ist damit ist eine Sache gemeint, die fortwährend gültig ist und nicht abrogiert wurde.) Der Beweis dafür ist folgender: Abu Djuĥaifah fragte ’Ali Ibn Abi Tālib: „Hat euch der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, mit etwas beauftragt?“ Er sagte: „Nein, bei dem, der die Samenkörner spaltet und das Leben erschuf. Außer (vielleicht) ein Verständnis, das der erhabene Allah im Bezug auf den Qur`ān jemanden gegeben hat oder das, was in diesen Schriftblättern steht.“ Es wurde gesagt: „Und was befindet sich in diesen Schriftblättern?“ Er sagte: „Das Blutgeld, die Freilassung von Gefangenen und dass kein Muslim wegen einem Kafir umgebracht wird.“5

Deshalb darf niemand glauben, dass der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, diese Verse in einem separaten und niedergeschriebenen Testament hinterlassen hat. Ibn Maş’ūd, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sah, dass diese Verse die gesamte Religion umfassen. Deshalb war es eine Art Vermächtnis, auf das der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, seinen Stempel gesetzt hat und es seiner Ummah hinterlassen hat.

Es sind gewaltige Verse. Wenn der Mensch über sie nachdenkt und auch danach handelt, dann wird er die folgenden drei Eigenschaften zu seinen eigen zählen können: Verstand, Besinnung und Gottesfurcht.

Seine Aussage, „der soll die folgende Aussage des Erhabenen lesen“ bedarf keiner weiteren Erklärung, da wir dies bereits zuvor getan haben.

 

 

 

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[1] االترمذي (أبواب تفسير القرآن، 8/230)، وقال: "حديث حسن غريب"

[2] al-An’ām 6:151-153

[3] verzeichnet bei at-Tirmidhī (8/230). Er sagte: Dies ist ein Ĥadīth, der Ĥaşan Ĝarīb ist

[4] an-Nūr 24:63

[5] verzeichnet bei al-Bukhārī

Die Aussagen der Gelehrten über die Absicht hinter dem Wort „Unglaube“ im Vers "Und wer nicht mit dem richtet/herrscht, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen." (Teil 1)

 


1.         Aĥmad Ibn Ĥanbal

Işmā’īl Ibn Şa’d, der ja der Imām von Aĥmad Ibn Ĥanbal war, wurde gefragt: „Im folgenden Vers sagte der erhabene Allah: "Und wer nicht mit dem richtet/herrscht, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen." [Sure 5, al-Mā`idah, Vers 44] Welcher Unglaube ist hier gemeint?“ Er sagte: „Der Unglaube, der einen nicht aus dem Kreis des Islams austreten lässt.“[1]

Ibn Hāni` sagte: „Ich fragte ihn auch bezüglich des Ĥadīths von Tāwūş, wo er sagte: „Das ist der Unglauben, der einen nicht aus dem Kreis des Islams austreten lässt.“ Abu ’Abdullah sagte: „Dies ist im Bezug auf den folgenden Vers: "Und wer nicht mit dem richtet/herrscht, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen."[2]

Und siehe dazu auch die Aussagen von Imām Aĥmad Ibn Ĥanbal in seinem Tafşīr (2/45) oder auch seine Aussagen nach dem Wortlaut von Abu Dāwūd (209).[3]

Das ist auch das, was Ibn Taimiyah bekräftigt hat, als er sagte: „Ibn ’Abbāş – Allahs Wohlgefallen auf sie beide –, aber auch viele andere Şalaf sagten: „Dies ist ein Unglaube kleiner als Unglaube (Kuffr dūna Kuffr). Und ein Frevel kleiner als Frevel (Fişq dūna Fişq). Und eine Ungerechtigkeit kleiner als Ungerechtigkeit (Dhulm dūna Dhulm).“ Das erwähnten auch Aĥmad, al-Buchārī und andere.“[4]

Imām Aĥmad – möge Allah ihm gnädig sein – wurde über den Unglauben befragt, der in diesem Vers offenbart wurde, worauf er sagte: „Dies ist der Unglaube, der einen nicht aus dem Kreis des Islams austreten lässt, so wie der Glaube an manches davon und an manches nicht. Das gilt solange, bis von dieser Person etwas kommt, was seinen Unglauben eindeutig macht.“ [5]

 

Vers: "Sag: Kommt her! Ich will euch verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts beigesellen […]."

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Allah, der Allmächtige, sagte:

«.[…]قل تعالوا أتل ما حرم ربكم عليكم ألا تشركوا به شيئاً»

"Sag: Kommt her! Ich will euch verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts beigesellen […]."1

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 Der fünfte Vers lautet also: "Sag: Kommt her! Ich will euch verlesen, was euer Herr euch verboten hat: Ihr sollt Ihm nichts beigesellen, und zu den Eltern gütig sein; und tötet nicht eure Kinder aus Armut – Wir versorgen euch und auch sie; und nähert euch nicht den Abscheulichkeiten, was von ihnen offen und was verborgen ist; und tötet nicht die Seele, die Allah verboten hat (zu töten), außer aus einem rechtmäßigen Grund! Dies hat Er euch anbefohlen, auf dass ihr begreifen möget.

Und nähert euch nicht dem Besitz des Waisenkindes, außer auf die beste Art, bis es seine Vollreife erlangt hat. Und gebt volles Maß und Gewicht in Gerechtigkeit. Wir erlegen keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag. Und wenn ihr euer Wort gebt, dann seid gerecht, auch wenn es um einen Verwandten geht. Und haltet euren Bund gegenüber Allah. Dies hat Er euch anbefohlen, auf dass ihr (es) bedenken möget!

Und (Er hat euch anbefohlen:) Dies ist Mein Weg, ein gerader. So folgt ihm! Und folgt nicht den (anderen) Wegen, damit sie euch nicht von Seinem Weg auseinanderführen! Dies hat Er euch anbefohlen, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!"2

Diese Ansprache ist an den Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, gerichtet. Der erhabene Allah hat ihm angeordnet zu sagen: "Kommt her!" Im arabischen stammt das Wort „Ta’ālau“ (hier mit kommt übersetzt) vom Wort „al-’Uluw“ ab, was Höhe bedeutet. Das heißt, als wolle der Rufer dich dazu aufrufen, zu ihm hinaufzukommen.

Seine Aussage: "Ich will euch verlesen, was euer Herr euch verboten hat." Der erhabene Allah hat hier nicht gesagt: Ich will euch verlesen, was Allah euch verboten hat. Er wählte hier das Wort „Herr“ (ar-Rabb) aus, da es hier an dieser Stelle angebrachter ist. Denn der Herr hat die uneingeschränkte Verfügung über die Untertanen. Er darf über sie bestimmen, so wie es Seiner Weisheit gerecht ist.

Seine Aussage: "Ihr sollt Ihm nichts beigesellen." Das soll heißen, dass der erhabene Allah uns verboten hat, Ihm irgendetwas beizugesellen. In diesem Vers warnt Er uns eindringlich davor, Schirk zu begehen.

Seine Aussage: "[…] und zu den Eltern gütig sein." Das soll heißen: Ich will euch folgenden Befehl verlesen: Ihr sollt zu den Eltern gütig sein.

Seine Aussage: "[…] und tötet nicht eure Kinder." Nachdem der erhabene Allah die Eltern erwähnt hat, erwähnte Er danach die Kinder. Im Arabischen umfasst das Wort „al-Aulād“ (die Kinder) sowohl das männliche als auch das weibliche Geschlecht. Der erhabene Allah hat in einem anderen Vers gesagt: "Allah empfiehlt euch hinsichtlich eurer Kinder: Einem männlichen Geschlechts kommt ebenso viel zu wie der Anteil von zwei weiblichen Geschlechts."3

Seine Aussage: "[…] aus Armut." Im Arabischen bedeutet das Wort „Imlāq“ Armut. Das Wort "aus" zeigt den Grund für diese abscheuliche Tat, nämlich die Armut.

Seine Aussage: "Wir versorgen euch und auch sie." Das heißt, wenn ihr eure Kinder am Leben erhalten solltet, wird dadurch eure Versorgung nicht weniger werden. Denn derjenige, der für die Versorgung aufkommt, ist der erhabene Allah.

Hier hat der erhabene Allah mit der Versorgung der Eltern begonnen. In der Sure al-Işrā` hat Er hingegen mit der Versorgung der Kinder begonnen.4 Die Weisheit dahinter ist folgende: Hier sagte Er "aus Armut." Das heißt, die Armut ist hier bereits vorhanden. Deshalb hat Er mit den Eltern begonnen, die bereits verarmt sind. In der Sure al-Işrā` sagte Er hingegen: "aus Furcht vor Verarmung." Die Eltern sind hier wohlhabend, doch sie fürchten sich vor der Armut durch Kinder. Deshalb begann der erhabene Allah hier mit der Versorgung der Kinder, bevor Er die Versorgung der Eltern erwähnt hat.

Da hier das Töten der Kinder in Verbindung mit Armut erwähnt wurde bedeutet noch lange nicht, dass es bei anderen Gründen erlaubt ist. Der erhabene Allah hat hier speziell die Armut erwähnt, da dies früher der Hauptgrund bei den Götzendienern (Muschrikīn) war.

Seine Aussage: "[…] und nähert euch nicht den Abscheulichkeiten." Der erhabene Allah hat hier nicht gesagt: Und begeht keine Abscheulichkeiten. Denn der Verbot des sich Näherns einer Sache ist aussagekräftiger als der Verbot des Begehens Sache an sich. Wenn das sich Nähern einer Sache bereits verboten ist, dann ist diese Sache erstrecht verboten. Denn das sich Nähern gibt einem den Vorwand, diese Sache letztendlich zu tun. Deshalb hat der erhabene Allah es verboten, dass ein Mann einer Frau nachschaut, die für ihn fremd ist oder dass er sich mit ihr alleine trifft. Und der Frau hat Er es verboten, dass sie alleine ohne Maĥram verreist. Denn all das bringt eine Person ein Stück Näher an die Abscheulichkeit.

Seine Aussage: "[…] was von ihnen offen und was verborgen ist." Es wurde gesagt: Damit sind alle Taten gemeint, deren Abscheulichkeit sichtbar sind oder auch verborgen. Denn es gibt Abscheulichkeiten, die bei allen Menschen auch als solche betrachtet werden und es gibt Abscheulichkeiten, die verborgen sind.

Andere sagten: Es sind die Abscheulichkeiten damit gemeint, die ihr offen legt oder die ihr vor anderen verbirgt. Somit ist die Unzucht, die in aller Öffentlichkeit begangen wird eine Abscheulichkeiten, die offen ist und die Unzucht, die heimlich begangen wird eine Abscheulichkeiten, die verborgen ist. Möge Allah uns stets vor beiden verschonen.

Andere wiederum sagten: Es sind die Abscheulichkeiten damit gemeint, die schwerwiegender sind und jene, die weniger schwerwiegend sind. Denn die Abscheulichkeiten befinden sich nicht alle auf einer Ebene. Deshalb heißt es auch in einem Ĥadīth: „Soll ich euch nicht darauf hinweisen, welches die größten aller großen Sünden sind?“5 Das beweist, dass es unter den großen Sünden, größere und weniger große, gibt.

Seine Aussage: "[…] und tötet nicht die Seele, die Allah verboten hat (zu töten), außer aus einem rechtmäßigen Grund!" Die Seelen, die der erhabene Allah verboten hat zu töten, sind folgende: Es ist die Seele eines Muslims, die eines Dhimmi6, die eines Mu’āhad7 und die eines Muşta`min8.

Rechtmäßigkeit ist das, was der Gesetzgeber als rechtmäßig bekräftigt hat. Und Unrechtmäßigkeit ist das, was der Gesetzgeber als unrechtmäßig bekräftigt hat. Zur Rechtmäßigkeit, die der Gesetzgeber bezüglich des Tötens einer muslimischen Seele als rechtmäßig bekräftigt hat, gehört die Unzucht durch einen Verheirateten. Diese Person wird bis zum Tode gesteinigt. Dann die Hinrichtung einer Person aus Gründen der Widervergeltung für Mord. Dann die Hinrichtung einer Person aus Gründen der Abtrünnigkeit vom Glauben. Dann die Hinrichtung einer Person, die Menschen überfällt. All diese Personen werden hingerichtet. Der Gesandte Allahs , möge Allah ihn loben und Heil schenken, hat gesagt: „Das Blut eines Muslims, der bezeugt hat, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt außer Allah, darf nicht vergossen werden, außer in einem der drei Fälle: Im Fall der Wiedervergeltung für Mord, im Fall der Unzucht durch einen Verheirateten, und wenn derjenige von seinem Glauben abfällt und seine Bindung zur Gemeinschaft (der Muslime) löst.“

Der erhabene Allah hat hier gesagt: "[…] und tötet nicht die Seele, die Allah verboten hat (zu töten), außer aus einem rechtmäßigen Grund!" Und vorher sagte Er: "[…] und tötet nicht eure Kinder." Hier wird das Töten der Kinder zweimal verboten, einmal, indem die Gründe dafür erwähnt werden und ein anderes Mal allgemein.

Der erhabene Allah hat gesagt: "Dies hat Er euch anbefohlen." Das bezieht sich auf alles, was vorher erwähnt wurde. Das heißt, man muss diesen Dingen, die erwähnt wurden, die nötige Beachtung schenken.

Der erhabene Allah hat gesagt: "[…] auf dass ihr begreifen möget." Hier wird der Verstand eines Menschen angesprochen. In einem anderen Vers heißt es jedoch: "Wir haben es ja zu einem arabischen Qur`ān gemacht, auf dass ihr begreifen möget."9 Hier ist das Verständnis gemeint. Das ist ein Beweis dafür, dass wenn der Mensch sich an diese Dinge hält, dann ist er vernünftig und weise. Doch wenn er sich diesen Dingen widersetzt, dann ist er begriffsstutzig und hat keinen Verstand.

Dieser Vers beinhaltet somit fünf Empfehlungen, die verpflichtend sind: Erstens: Der Tauĥīd gegenüber Allah. Zweitens: Die Güte gegenüber den Eltern. Drittens: Das Verbot der Kindstötung, Viertens: Das Verbot des sich Näherns an Abscheulichkeiten. Fünftens: Das Verbot des Tötens einer Seele, die Allah verboten hat zu töten.

Seine Aussage: "Und nähert euch nicht dem Besitz des Waisenkindes, außer auf die beste Art […]." Mit den Worten "Und nähert euch nicht" soll der Besitz der Waisenkinder geschützt werden. Wir dürfen uns dem Besitz der Waisenkinder nicht nähern, außer mit einer Eigenschaft, die die beste sein muss. Wenn nun derjenige, der die Verantwortung über den Besitz der Waisenkinder hat, zwischen zwei Investitionen wählen muss, wobei eines davon mehr Gewinn bringt als die andere, dann muss er die Investition, die mehr Gewinn bringt, der anderen vorziehen, da dies der besten Art und Weise entspricht.

Diese beste Art umfasst hier sowohl die beste Art bezüglich irdischer Angelegenheiten als auch bezüglich des Glaubens. Wenn nun derjenige, der die Verantwortung über den Besitz der Waisenkinder hat, zwischen zwei Investitionen auswählen muss, wobei eines davon mehr Gewinn bringt, aber mit Zinsen behaftet ist und die andere weniger Gewinn bringt, aber frei von jeglichen Zinsen ist, dann muss er letzteres bevorzugen. Denn das Beste im Bezug auf die islamische Rechtslehre (Scharī’ah) ist dem Besten im Bezug auf irdische und materielle Angelegenheiten vorzuziehen.

Seine Aussage: "[…] bis es seine Vollreife erlangt hat." Der erste Teil des Satzes wird mit dem Wort "bis" wieder aufgehoben. Das heißt, wenn das Waisenkind seine Vollreife erlangt hat, dann müssen wir an ihm seinen Besitz aushändigen, nachdem wir vorher geprüft haben, ob er mit dem Besitz auch gut umgehen wird. Wir dürfen seinen Besitz nicht behalten.

Mit Vollreife ist hier sowohl der Besitz der geistigen als auch körperlichen Stärke gemeint. In diesem Vers werden die Verantwortlichen über die Waisenkinder, aber auch - nach der Sichtweise einiger Gelehrten - die Regierenden angesprochen. Wann die Vollreife erlangt wird, ist unterschiedlich. Hier ist die Vollreife gemeint, ab der man zur Rechenschaft gezogen werden kann (Şin at-Taklīf). Diese erlangt man, wenn man das fünfzehnte Lebensalter erreicht hat oder die Schamhaare bereits gewachsen sind. Der Mann erlangt diese Vollreife auch dadurch, wenn er einen Samenerguss hatte und die Frau, wenn sie ihre erste Menstruation hatte.

Seine Aussage: "Und gebt volles Maß und Gewicht in Gerechtigkeit." Das heißt, gebt volles Maß, wenn ihr Nahrungsmittel oder Getreide misst.10 Und gebt auch volles Gewicht, wenn ihr etwas wiegt, wie zum Beispiel Fleisch oder ähnliches. Und der Befehl das volle Maß zu geben, beinhaltet jegliche Handlung, die mit einer anderen Person getätigt wird.

Seine Aussage "in Gerechtigkeit" kann einigen sehr schwer fallen. Denn es kann vorkommen, dass man es manchmal versäumt, das volle Maß und Gewicht zu geben. Deshalb sagte der erhabene Allah auch direkt danach: "Wir erlegen keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag." Das heißt, wenn jemand sein bestes gegeben hat und das Maß bzw. das Gewicht trotz alledem nicht voll war, dann gehört er nicht zu denjenigen, die sich diesem Befehl widersetzt haben. Denn das, was außerhalb der eigenen Fähigkeiten liegt, wird vergeben. So, wie dieser Vers demjenigen das verziehen hat, was außerhalb seiner Fähigkeiten liegt, hat er auch gleichzeitig die Notwendigkeit bekräftigt, alles Menschenmögliche zu tun, um dem vollen Maß und Gewicht gerecht zu werden.

Seine Aussage: "Und wenn ihr euer Wort gebt, dann seid gerecht […]." Hier ist jedes Wort gemeint, das gesagt wird, sei es im Bezug auf einen selbst oder auch auf andere. Es ist äußerst notwendig, dass man dabei Gerechtigkeit walten lässt. Gerechtigkeit bedeutet wörtlich auch Gradlinigkeit. Das Gegenteil davon ist Willkür und Neigung bzw. Schiefe. Das heißt, neige mit deinen Worten nicht stets nach links und nach rechts. Hier sagte Er nicht danach: "Wir erlegen keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag." Denn im Bezug auf Aussagen, die man tätigt, darf es einem grundsätzlich nicht schwer fallen, dabei gerecht zu sein.

Seine Aussage, "auch wenn es um einen Verwandten geht", bedeutet, dass du deinen Verwandten bei deiner Aussage nicht bevorzugen darfst, um ihm dadurch Vorteile gegen seinen Kontrahenten zu verschaffen. Überlasse deine Angelegenheiten dem erhabenen Allah, Der dich erschaffen hat und Der dir diesen Befehl auferlegt hat. Zu Ihm wirst du letztendlich zurückkehren, sodass Er dich bezüglich dieses dir anvertraute Gut zur Rechenschaft ziehen wird.

Deshalb hat das edelste Geschöpf, der Führer der Kinder Adams und der gerechteste aller Menschen, Muĥammad , möge Allah ihn loben und Heil schenken, gesagt: „Wenn Fatima, die Tochter Muĥammads, gestohlen hätte, würde ich ihre Hand abschneiden.“11

Seine Aussage: "Und haltet euren Bund gegenüber Allah." Das Bund Allahs ist all das, was Er Seinen Dienern als Verpflichtung auferlegt hat. Dieses beinhaltet sowohl die Anbetung Ihm gegenüber als auch das Befolgen all Seiner Befehle, so wie es der erhabene Allah gesagt hat: "Allah hatte ja mit den Kinder Israels ein Abkommen getroffen. Und Wir beriefen von ihnen zwölf Obmänner. Und Allah sagte: "Ich bin mit euch. Wenn ihr das Gebet verrichtet, die Abgabe entrichtet, an Meine Gesandten glaubt und ihnen beisteht und Allah ein gutes Darlehen gebt […].""12 Das ist das Abkommen seitens der Geschöpfe. Und das Abkommen seitens des erhabenen Allah ist Seine folgende Aussage: "[…] werde Ich euch ganz gewiss eure bösen Taten tilgen und euch ganz gewiss in Gärten eingehen lassen, durcheilt von Bächen."13

Seine Aussage: "Dies hat Er euch anbefohlen, auf dass ihr (es) bedenken möget!" In diesem Vers stecken vier Gebote des Schöpfers, Erhaben ist Er: Erstens: Wir dürfen uns nicht dem Besitz des Waisenkindes nähern, außer auf die beste Art. Zweitens: Wir müssen volles Maß und Gewicht in Gerechtigkeit geben. Drittens: Wenn wir unser Wort geben, dann müssen wir dabei gerecht sein. Viertens: Wir müssen unseren Bund gegenüber Allah halten. Im ersten Vers gab es fünf Gebote. Nun sind es bereits insgesamt neun Gebote.

Danach sagte der erhabene Allah: "Und (Er hat euch anbefohlen:) Dies ist Mein Weg, ein gerader. So folgt ihm!" Dies ist das zehnte Gebot. Seine Aussage, "Dies ist Mein Weg", kann als Zusammenfassung aller vorher betrachteten Gebote verstanden werden. Mit dieser Aussage kann aber auch die gesamte Religion des erhabenen Allahs gemeint sein. Das heißt: All das, womit euch der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, gekommen ist, ist Mein Weg. Das ist der Weg, der zum erhabenen Allah führt.

Diesen Weg schreibt der erhabene Allah in machen Versen Sich Selbst zu und in machen demjenigen, der darauf schreitet, wie im Vers: "Leite uns den geraden Weg, den Weg derjenigen, denen Du Gunst erwiesen hast […]."14 Hier wurde der Weg demjenigen zugeschrieben, der darauf schreitet. In einem anderen Vers heißt es jedoch: "Und du leitest ja wahrlich zu einem geraden Weg, Allahs Weg, Dem gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist."15 Hier wurde der Weg dem erhabenen Allah zugeschrieben, da dieser Weg zu Ihm führt und Er Derjenige ist, der für Seine Diener diesen festgelegt hat.

Seine Aussage, "geraden", zeigt, dass dieser Weg gerade ist und keine Krümmungen hat. Deshalb sollen wir ihm folgen.

Seine Aussage: "Und folgt nicht den (anderen) Wegen, damit sie euch nicht von Seinem Weg auseinanderführen!" Hier sieht man ganz deutlich, dass viele Wege existieren, die einen jedoch vom Wege Allahs abbringen wollen. Das bedeutet, wenn du eines dieser anderen Wege nimmt, dann wirst du ganz gewiss von Seinem einen Weg abkommen. Deshalb sagte auch der Gesandte Allahs , möge Allah ich loben und Heil schenken: „Meine Gemeinde wird sich in dreiundsiebzig Gruppen spalten. Bis auf eine sind sie alle im Feuer.“16 Der Weg, der somit zur Rettung führt, ist ein einziger. Alle anderen Wege sind Wege, die von diesem einen Weg auseinanderführen. Diese Tatsache, nämlich dass es nur einen einzigen Weg gibt, widerspricht auch nicht dem folgenden Vers: "[…] mit dem Allah diejenigen, die Seinem Wohlgefallen folgen, die Wege des Heils leitet […]."17 Denn all diese Wege, die hier erwähnt wurden, führen zu genau ein Heil. Und mit diesen Wegen des Heils sind die all die Gebote und Erlasse Allahs gemeint.

Seine Aussage: "Dies hat Er euch anbefohlen, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!" Das heißt, dass Er uns all das, was vorher erwähnt wurde, anbefohlen hat, damit wir die Gottesfurcht (Taqwah) erlangen, indem wir uns an dem halten, was Er und Sein Gesandten , möge Allah ihn loben und Heil schenken, uns anbefohlen hat.

 

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[1] al-An’ām 6:151

[2] al-An’ām 6:151-153

[3] an-Nişā` 4:11

[4] "Und tötet nicht eure Kinder aus Furcht vor Verarmung; Wir versorgen sie und auch euch." [al-Işrā` 17:31]

[5] Verzeichnet bei al-Buchārī, Kitāb asch-Schahādāt / Bāb mā Qīlah fī Schahādat az-Zūr

[6] Anmerkung des Übersetzers: Ein Nicht-Muslim, der in einem muslimischen Land lebt und die Djizyah zahlt. Solche Nicht-Muslime leben unter dem Schutz der Muslime.

[7] Anmerkung des Übersetzers: Ein Ungläubiger, mit dem ein Friedensvertrag für eine bestimmte Zeit abgeschlossen wurde.

[8] Anmerkung des Übersetzers: Jener Ungläubiger, der mit der Erlaubnis des muslimischen Regenten, das muslimische Land zwecks Besuch, Handel und dergleichen betreten darf.

[9] az-Zukhruf 43:3

[10] Anmerkung des Übersetzers: In der früheren Zeit hat man neben den heute bekannten Maßeinheiten, auch weitere benutzt. Dazu gehörte auch, dass ein Handvoll an Getreide einer durchschnittlich großen Person ein Maß war.

[11] Verzeichnet bei Buchārī.

[12] al-Mā`idah 5:12

[13] siehe vorherige

[14] al-Fātiĥah 1:6-7

[15] asch-Schūrā 42:53

[16] „Meine Gemeinde wird sich in dreiundsiebzig Gruppen spalten. Bis auf eine sind sie alle im Feuer.“ Es wurde gesagt: „Wer sind sie, o Gesandter Allahs?“ Er sagte: „Jene, die auf dem beruhen, worauf ich und meine Gefährten sind.“ [Verzeichnet bei Abū Dāwūd (2/503-504), Ibn Mādjah (2/1322), ad-Dārimī (2/241), Aĥmad und al-Ĥākim (1/128), der ihn als authentisch stufte].

[17] al-Mā`idah 5:16

Dritte Kategorie: Tauĥīd al-Aşmā` wa ş-Şifāt (Die Aufrechterhaltung der Einheit in den Namen und Eigenschaften Allahs)

Das bedeutet, dass man bekräftigt, dass Allah einzig ist in den Namen und Eigenschaften, die Er hat. Das beinhaltet zweierlei Dinge:

Erstens:          Die Bekräftigung. Man bekräftigt also dem erhabenen Allah all Seine Namen und Eigenschaften.

Zweitens:       Das Verneinen der Vergleichung. Man verneint jeglichen Vergleich mit Allah in Seinen Namen und Eigenschaften, so wie der erhabene Allah gesagt hat: "Nichts ist Ihm gleich und Er ist der Allhörende, der Allsehende."1

Dieser Vers weist klar darauf hin, dass Ihm in all Seinen Eigenschaften kein Geschöpf gleich ist, auch wenn sich die Wortbedeutungen ähneln sollten. Denn sie unterscheiden sich trotzdem in ihrer Wirklichkeit enorm. Somit ist derjenige, der nicht das bekräftigt, was Allah Sich Selbst zugeschrieben hat, ein Annullierer (Mu’attil). Seine Annullierung (Leugnung) hier gleicht der Annullierung von Pharao. Und wer diese zwar bekräftigt, aber diese auch gleichzeitig mit denen der Geschöpfe vergleicht, der gleicht den Götzendienern, die auch andere neben Allah angebetet haben. Und wer diese nun bekräftigt, ohne dabei Vergleiche zu ziehen, der gehört zu den Muwaĥĥidīn.

Bezüglich dieser Kategorie des Tauĥīds sind einige irregegangen, die der islamischen Gemeinschaft angehören und spalteten sich in zahlreichen Gruppen. Manche von ihnen sind den Weg des Annullierens gegangen und haben Allah einige Seiner Eigenschaften aberkannt mit der Begründung, sie würden dadurch Allah die Makellosigkeit zuschreiben. Diese sind jedoch irregegangen. Denn derjenige, der Allah wahrlich die Makellosigkeit zuschreibt, ist derjenige, der Ihm sowohl alle Eigenschaften des Makels und des Mangels abschwört als auch die Makellosigkeit Seiner Worte im Bezug auf Verblendung und Irreführung. Derjenige, der sagt, dass Allah kein Gehör, kein Sehvermögen, kein Wissen und keine Macht hat, der hat Allah nicht die Makellosigkeit zugeschrieben, sondern hat Ihn mit dem schlimmsten Makel beschimpft und Seine Worte als verblendend und irreführend bezeichnet. Denn der erhabene Allah hat all diese Eigenschaften mehrfach in Seinen Aussagen wiederholt und auch bekräftigt: "Allah ist Allhörend, Allsehend", "Allah ist Allmächtig, Allweise", "Allah ist Allverzeihend, Barmherzig". Wer diese Worte nun bekräftigt, sie aber gleichzeitig von ihrer Bedeutung entleert, der ist wahrlich verblendet, irregegangen und hat die Worte des erhabenen Allahs verleumdet. Andere sind wiederum den Weg des Vergleichens gegangen mit der Begründung, sie würden damit das bekräftigen, was Allah Sich Selbst zugeschrieben hat. Sie sind jedoch irregegangen, da sie keineswegs Allah verherrlicht haben, wie es Ihm gebührt. Somit haben sie Ihn mit Makel und Mangel beschimpft, da sie Denjenigen, der in jeglicher Hinsicht vollkommen ist, verglichen haben mit demjenigen, der in jeglicher Hinsicht unvollkommen ist. Denn auch wenn der Vergleich des Vollkommenen mit dem Unvollkommenen nur dazu dienen soll, diese Vollkommenheit hervorzuheben, so beinhaltet dieser Vergleich trotzdem einen Werteverlust dieser Vollkommenheit, wie man hier am folgenden Beispiel deutlich sehen kann: „Siehst du nicht, dass der Wert des Schwertes geschmäht wird, wenn gesagt wird, es wäre schärfer als ein Holzstab?“

Wie sieht es dann aus, wenn man die Vollkommenheit mit der Unvollkommenheit vergleichen würde?! Dieser Verglich ist natürlich schlimmer und frevelhafter im Bezug auf das Recht Allahs, dem Erhabenen.

Die Antwort auf all das lautet wie folgt: Wir müssen an all das glauben, womit Allah Sich Selbst im Qur`ān und über Seinen Gesandten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, beschrieben und bezeichnet hat, ohne dabei etwas an den Texten zu verändern oder zu verfälschen (Taĥrīf), etwas zu leugnen an was geglaubt werden muss (at-Ta’ţīl), die Beschaffenheit eines Attributs Allahs zu bestimmen und zu beschreiben (at-Takyīf) und die Attribute Allahs mit den Attributen Seiner Geschöpfe zu vergleichen (at-Tamthīl).

Genau das sagten auch Scheich al-Işlām Ibn Taimiyah und andere Leute des Wissens. Unser Glaubensfundament (‘Aqīdah) also muss frei sein von diesen vier Dingen, die wir erwähnt haben.

Mit at-Taĥrīf meinen wir hier die Auslegung der Verfälscher im Bezug auf die Texte über die Eigenschaften Allahs. Denn sie haben sich selbst den Namen „Die Leute der Auslegung“ (Ahlu t-Ta`wīl) gegeben, um diesen Weg, dem sie gefolgt sind, als gemäßigt zu deklarieren. Denn die Seelen flüchten vor dem Wort at-Taĥrīf. Doch das gehört zur Rubrik der prunkenden Reden und zur Verschönerung für die Menschen, damit sie nicht davonlaufen.

Die Wirklichkeit ihrer Auslegung (at-Ta`wīl) ist die Verfälschung, was ja das entleeren des Wortes von seinem eigentlichen Wortlaut (oder auch von seinem wörtlichen Sinn) bedeutet. Wir sagen: Wenn diese Umformung auf ein Beleg basiert, der authentisch ist, so ist diese dann keine Auslegung nach ihrem Verständnis, sondern eine Erklärung (at-Taffşīr). Doch wenn es hierfür keinen authentischen Beweis gibt, der diese Uminterpretation unterstützt, dann handelt es sich hier klar um eine Verfälschung und um eine Entleerung des Wortes von seinem eigentlichen Wortlaut. Somit sind diejenigen, die diesem Weg gefolgt sind, auch irregegangen. Sie haben zwar die Eigenschaften Allahs bekräftigt, doch haben sie diese auch gleichzeitig verfälscht. Deshalb sind sie einen Weg gegangen, der nicht der Weg der Leuten der Ahlu ş-Şunnah wa l-Djamā‘ah ist und sogar entgegengesetzt zu diesem ist.

Deshalb dürfen diese Menschen nicht zu den Leuten der Ahlu ş-Şunnah wa l-Djamā’ah aufgezählt werden. Denn die Zuordnung zu einer Sache beinhaltet eine Zugehörigkeit zu dieser. Die Leute der Ahlu ş-Şunnah sind der Şunnah zugehörig, da sie sich an ihr festhalten. Doch diese Menschen halten sich nicht an die Şunnah fest im Bezug auf das, was sie verfälscht haben.

Außerdem bedeutet al-Djamā’ah (im Wort Ahlu ş-Şunnah wa l-Djamā‘ah), al-Idjtimā‘, Zusammenkunft. Diese Menschen jedoch kommen bei all ihren Meinungen nie zusammen. In ihren Büchern findet man stets Verstrickungen, Widersprüche und Verwirrungen, wobei jeder dem anderen, Irreleitung vorwirft oder sich sogar selbst in seinen Büchern widerspricht.

Der Verfasser der „at-Taĥāwiyyah“ hat einige Aussagen  von al-Ĝazālī – der ja den Gipfel der „Wissenschaft der Worte“2 erklommen hatte – überliefert, die demjenigen, der sie liest, die Fehler, die Fehltritte und die Schwachsinnigkeit zeigen, auf dem sich diese Leute der Worte (Ahlu l-Kalām) befinden und dass sie sich nicht im Klaren sind, was sie da eigentlich sagen. Ar-Rāzī, der ja zu ihren Führungspersonen gehört, hat gesagt: „Wir konnten aus all unseren Forschungen, die wir ein Leben lang geführt haben keinen einzigen Nutzen ziehen, außer, dass wir lediglich die Aussagen von dem und dem darin gesammelt haben.“ Dann sagte er weiter: „Ich habe mir  sowohl Gedanken gemacht über die Wege dieser „Wissenschaft der Worte“ als auch über die Methodik der Philosophie und bin dann letztendlich zum Entschluss gekommen, dass diese weder eine Krankheit heilen können noch können sie den Rachedurst stillen. Dann fand ich vor, dass der Weg, der am nächsten zur Wahrheit ist, der Weg des Qur`ān war. Ich lese im Qur`ān über das, was Allah Sich Selbst zugeschrieben hat: "Der Allerbarmer hat Sich über den Thron erhoben"3 und "Zu Ihm steigt das gute Wort auf"4, und schreibe Ihm das auch in dieser Form zu. Und ich lese über das, was Allah Sich Selbst abgeschrieben hat: "Nichts ist Ihm gleich"5 und "aber sie umfassen Ihn nicht mit ihrem Wissen"6, und schreibe Ihm das auch in dieser Form ab und sage, dass Er mit unserem Wissen nicht erfasst werden kann. Und wer das ausprobiert hat, was ich ausprobiert habe, der wird dann auch das wissen, was ich weiß.“

Somit findest du vor, dass sie stets verwirrt und verstört sind, da sie sich nicht im Klaren sind, was die da eigentlich sagen. Im Gegensatz dazu findest du vor, dass diejenigen, die der erhabene Allah zu Seinem rechten Weg geleitet hat, beruhigend, entspannt und unbekümmert sind. Sie lesen im Buche Allahs und in der Şunnah Seines Gesandten und bekräftigen all die Namen und Eigenschaften, die Allah Sich Selbst dort zugeschrieben hat. Denn niemand hat mehr Kenntnis über Allah, als Allah Selbst. Und kein Bericht ist wahrheitstreuer als die Berichte Allahs. Und keine Erklärung ist authentischer als die Erklärung Allahs. Denn der erhabene Allah hat gesagt: "Allah will euch Klarheit verschaffen."7 Und Er sagte auch: "Allah macht euch das klar, damit ihr nicht irrt."8 Und Er sagt: "Und Wir haben dir das Buch zur Erklärung aller Dinge herabgesandt."9 Weiterhin sagt Er: "Und wer ist glaubwürdiger in der Aussage als Allah?"10 An einer anderen Stelle sagt Er: "Und wer ist dieser, der wahrhaftiger als Allah spricht?!"11

All diese Verse, aber auch andere, weisen klar daraufhin, dass Allah den Geschöpfen diesen Weg erklärt hat, der sie zum Ihm führt. Denn das, was die Geschöpfe am meisten an Erklärung brauchen ist das, was im Bezug zum erhabenen Allah, zu Seinen Namen und zu Seinen Eigenschaften steht, damit sie Ihn mit Klarheit (Başīrah) anbeten können. Denn eine Anbetung, die an Jemanden gerichtet wird, dessen Eigenschaften man nicht kennt oder der keine Eigenschaften hat, ist nicht umsetzbar. Deshalb ist es erforderlich, dass du die Eigenschaften des Angebeteten kennst, sodass sie dich dazu bringen, dass du dich zu Ihm flüchtest und Ihn in der Art und Weise anbetest, die auch Seiner würdig ist.

Der Mensch sollte deshalb seine Grenzen nicht überschreiten, indem er anfängt, die Beschaffenheit eines Attributs Allahs zu bestimmen und zu beschreiben (at-Takyīf) oder die Attribute Allahs mit den Attributen Seiner Geschöpfe zu vergleichen (at-Tamthīl). Denn, wenn der Mensch nicht mal dazu fähig ist, seine eigene Seele (an-Naffs) völlig zu begreifen, dann ist es doch vorrangiger, dass er auch nicht die Fähigkeit dazu haben wird, das zu begreifen, womit Allah Sich Selbst beschrieben hat. Deshalb sollte ein Mensch sich selbst die Frage nach dem „Wie“ und „Warum“ verbieten, wenn es sich um die Namen und Eigenschaften Allahs handelt. Außerdem sollte er aufhören in der Art und Weise darüber nachzudenken, indem er anfängt Vergleiche zuziehen.

Wenn der Mensch diesem Weg folgt, wird er beruhigt und gelassen sein. Und das war auch die Lage der Şalaf (Vorfahren) – möge Allah mit ihnen gnädig sein. Als ein Mann Imam Mālik Ibn Anaş über das Sicherheben (al-Iştiwā`) im Vers "Der Allerbarmer hat Sich über den Thron erhoben" gefragt hat, antwortete er darauf wie folgt: „Das Sicherheben (al-Iştiwā`) ist bekannt, und das Wie (also die Art und Weise, wie Allah dies getan hat) unbekannt! Der Glaube daran ist Pflicht, das Ableugnen Unglaube und die Frage danach eine Neuerung. Und ich glaube, dass auch du einer dieser Neuerer bis.“

Wenn wir uns unsere heutigen Zeit anschauen, dann finden wir Leute vor, die sagen, dass wenn Allah im letzten Drittel von jeder Nacht zum Himmel der Erde herabsteigt12, dann hieße das doch, dass Er Sich in jeder Nacht im Himmel der Erde befindet, da es immer irgendwo auf der Erde Nacht ist und somit das letzte Drittel der Nacht weiter vom einen Ort zum anderen zieht. So etwas haben die Gefährten, Allahs Wohlgefallen auf sie alle, nie gefragt. Würde das Herz eines Gläubigen dieses hier nicht annehmen können, dann hätte der erhabene Allah dies im Qur`ān beschrieben oder es über die Zunge Seines Gesandten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, erklären lassen. Er hätte auch einen bestimmen können, der den Gesandten diesbezüglich gefragt hätte, damit er ihm antwortet, so wie ein Gefährte den Propheten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, folgendes gefragt hat: „Wo war Allah, bevor er Himmel und Erde erschuf?“ Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, gab ihm daraufhin die Antwort.13

Diese bedeutsame Frage belegt, dass all das, was der Mensch benötigt, durch den erhabenen Allah auch auf eines dieser drei Wege erklärt wurde. Die Antwort auf die Verwirrung im Bezug auf den Ĥadīth über das Herabsteigen im letzten Drittel der Nacht lautet: Wenn in einem Bereich der Erde das letzte Drittel der Nacht noch nicht vorüber ist, so ist das Hinabsteigen in ihr gewiss. In den anderen Orten, in denen das letzte Drittel der Nacht oder auch die letzte Hälfte der Nacht noch nicht angebrochen ist, so gibt es in ihr kein Hinabsteigen. Und Allah ist Nichts gleich! Der Ĥadīth weist darauf hin, dass die Zeit des Hinabsteigens mit dem Beginn des Fadjr endet.

Wir müssen uns hier fügen und sagen: Wir hören, gehorchen, befolgen und glauben! Genau das ist unsere Position! Wir überschreiten weder die Grenzen des Qur`āns noch die Grenzen der Aĥādīthe.

 

 

 

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[1] asch-Schūrah 42:11

[2] Anmerkung des Übersetzers:      Im arabischen „’Ilm al-Kalām“: Von der Philosophie beeinflusste Richtung, die in der muslimischen Welt entstand, vor allem nachdem die griechische Philosophie ins Arabische übertragen wurde. Zu dieser Richtung gehören u.a. die al-Mu’tazilah.

[3] TāHā 20:5.

[4] Fātir 35:10

[5] asch-Schūrah 42:11

[6] TāHā 20:110

[7] an-Nişā` 4:26

[8] an-Nişā` 4:176

[9] an-Naĥl 16:89

[10] an-Nişā` 4:122

[11] an-Nişā` 4:87

[12] Anmerkung des Übersetzers: Hier bezieht er sich auf folgenden Ĥadīth: Abu Hurairah, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtet, dass der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, gesagt hat: „Unser Herr, gesegnet und erhaben ist Er, steigt jede Nacht zum Himmel der Erde herab, wenn das letzte Drittel der Nacht bleibt und spricht: "Wer ruft Mich an, so dass Ich ihn erhöre? Wer bittet Mich, so dass Ich ihm gebe? Wer bitte Mich um Vergebung, so dass Ich ihm vergeben.“ [Verzeichnet bei al-Bukhārī]

[13] Verzeichnet bei al-Bukhārī: Kitāb: Badd`u l-Khalq, Bāb: Mā Djā`a fī Qauli Allahi Ta’ālah: "Wa Huwa l-Ladhī Yubdi`u l-khalqa".

Zweite Kategorie: Tauĥīd al-Ulūhiyah (Die Aufrechterhaltung der Einheit in der Göttlichkeit Allahs)

Diese Kategorie nennt man auch: Tauĥīd al-’Ibādah (die Aufrechterhaltung der Einheit im Gottesdienst für Allah). Bezieht man sich bei dieser Kategorie auf den erhabenen Allahs, dann nennt man diese Kategorie: Tauĥīd al-Ulūhiyyah. Wird sie jedoch auf die Geschöpfe bezogen, nennt man sie: Tauĥīd al-’Ibādah. Dies ist die Aufrechterhaltung der Einheit im Gottesdienst für Allah.

Derjenige, der es alleine verdient hat, dass man ihn anbetet, ist der erhabene Allah. Er, der Erhabene, hat gesagt: "Dies, weil Allah die Wahrheit ist und weil das, was sie anstatt Seiner anrufen, das Falsche ist."1

Der Gottesdienst wird auf zwei Dingen angewandt:

Erstens:          At-Ta’abbud – die Anbetung. Dies bedeutet, dass man sich selbst für Allah erniedrigt, indem man den Dingen nachkommt, die einem der erhabene Allah angeordnet hat und das unterlässt, was Er ihm verboten hat, und das aus Liebe und Verherrlichung.

Zweitens:        Al-Muta’abbad bihi – das, womit man Ihn anbetet, also die Anbetung selbst. Scheich al-Işlām Ibn Taimiyah, möge Allah mit ihm gnädig sein, hat dies erklärt, indem er sagte: „Es ist ein Wort, dass alles umfasst, was Allah liebt und womit Er an Aussagen und Taten zufrieden ist, die äußerlich und innerlich sind.“

Ein Beispiel hierzu ist das rituelle Gebet (aş-Şalah). Das Verrichten dieses rituellen Gebets ist eine ’Ibādah, ein Gottesdienst. Somit ist diese Handlung ein Ta’abbud, eine Anbetung. Außerdem ist das Gebet auch gleichzeitig selbst ein Mittel der Anbetung, mit der man Allah anbeten kann. Somit ist sie ein Muta’abbad bihi, das, womit man Ihn anbetet.

Die Aufrechterhaltung der Einheit im Gottesdienst für Allah bedeutet also, dass man allein ein Diener Allahs sein soll und dass man sich allein für Ihn erniedrigt, aus Liebe und Verherrlichung. Der erhabene Allah hat gesagt: "Setze neben Allah keinen anderen Gott, sonst wirst du gescholten und im Stich gelassen dasitzen."2 Er, der Erhabene, sagte auch: "(Alles) Lob gehört Allah, dem Herrn der Welten."3

Seine Beschreibung als der Herr der Welten ist eine Begründung dafür, dass Ihm allein die Göttlichkeit gebührt. Er ist der Gott, da Er der Herr der Welten ist. Der Erhabene hat gesagt: "O ihr Menschen! Dient eurem Herrn, Der euch und diejenigen vor euch erschaffen hat."4

Der alleinige Schöpfer ist deshalb derjenige, der es verdient hat, dass man ihn allein anbetet. Es gehört doch zur Schwachsinnigkeit, dass man ein Geschöpf, das selbst erschaffen wurde und dessen Ende unumgänglich ist, zu einem Gott macht, den man anbetet. Denn in Wirklichkeit kann er dir nicht nutzen, weder kann er dir etwas schaffen, noch kann er dir etwas in einen alten Zustand zurückführen, noch wird er dir deine (Lebens-)Frist verlängern können. Weiter gehört es auch zur Schwachsinnigkeit, dass man ein Grab eines Menschen besucht, der nun zu Staub geworden ist, um ihn zu bitten und anzubeten. Denn er ist eher derjenige, der auf dein Bittgebet angewiesen ist und nicht umgekehrt. Du bist nicht darauf angewiesen, ihn um etwas zu bitten. Er kann sich selbst weder nutzen noch schaden, geschweige noch einem anderen, auch wenn diese Person die höchste Stellung bei Allah genießt, was ja der Prophet, möge Allah ihn loben und Heil schenken, wäre. Der erhabene Allah hat gesagt: "Wer wird das Glaubensbekenntnis Ibrāhīms wohl verschmähen außer dem, der selbst betört ist?"5

Die meisten der Geschöpfe sind bezüglich dieser Kategorie des Tauĥīd ungläubig geworden und haben es verleugnet. Doch wegen diesem Tauĥīd hat der erhabene Allah überhaupt all die Propheten gesandt und die Bücher offenbart. Der erhabene Allah hat gesagt: "Und Wir haben vor dir keinen Gesandten gesandt, dem Wir nicht (die Weisung) eingegeben hätten: „Es gibt keinen (anbetungswürdigen) Gott außer Mir, so dient Mir.“"6

Und trotzdem war die Anhängerschaft der Propheten immer gering gewesen. Der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, hat gesagt: „Ich sah einen Propheten von einer Gruppe von weniger als zehn Leuten begleitet, dann einen anderen von nur einem oder zwei Menschen begleitet und dann schließlich einen Propheten, der allein war.“7

Bemerkung:

Es ist schon sehr merkwürdig, dass die meisten der letzteren Autoren, die über die Lehren des Tauĥīds geschrieben haben, sich mehr auf den Bereich des Tauĥīd ar-Rubūbiyyah (die Aufrechterhaltung der Einheit in der Herrschaft Allahs) konzentriert haben, als würden sie Völker ansprechen, die die Existenz Gottes leugnen – auch wenn es manche gibt, die Gott leugnen. Doch viele Muslime sind dem Schirk in der Anbetung verfallen. Deshalb ist es erforderlich, dass man sich eher auf diesen Bereich des Tauĥīd konzentriert, um diejenigen Muslime da wieder herauszuholen, die sagen, dass sie Muslime seien, doch in Wahrheit Götzendiener (Muschrikīn) sind, ohne es zu wissen.

 

 

 

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[1] Sure 31, Luqmān, Vers 30

[2] Sure 17, al-Işrā`, Vers 22

[3] Sure 1, al-Fātiĥah, Vers 2

[4] Sure 2, al-Baqarah, Vers 21

[5] Sure 2, al-Baqarah, Vers 130

[6] Sure 21, al-Anbiyā`, Vers 25

[7] Ĥadīth von Ibn ’Abbāş und verzeichnet bei al-Bukhārī (10/155) und Muşlim (1/199)

Erste Kategorie: Tauĥīd ar-Rubūbiyah (Die Aufrechterhaltung der Einheit in der Herrschaft Allahs)

Die Aufrechterhaltung der Einheit Allahs in der Schöpfung (al-Khalq), in der Herrschaft (al-Mulk) und in der Verfugungsgewalt (at-Tadbīr).

Die Aufrechterhaltung der Einheit Allahs in der Schöpfung (al-Khalq):  Der Mensch muss glauben, dass es keinen Schöpfer gibt außer Allah. Der erhabene Allah hat gesagt: "Sein ist die Schöpfung und der Befehl."1

Dieser Satz bezweckt eine Einschränkung, um das Prädikat vorzuziehen. Wenn nämlich etwas vorgezogen wird, dass eigentlich zurückgestellt werden müsste, dann bezweckt dies eine Einschränkung.2 Er , der Erhabene, sagte: "Gibt es einen anderen Schöpfer als Allah, Der euch vom Himmel und von der Erde versorgt?"3

Dieser Vers bezweckt eine Spezifizierung der Fähigkeit der Schöpfung auf Allah. Das, was jedoch über das Bekräftigen eines anderen Schöpfers als Allah berichtet wurde, wie die Aussage des erhabenen Allahs "Segensreich ist Allah, der beste Schöpfer" oder die Aussage des Gesandten Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken: „Macht das lebendig, was ihr geschaffen habt“4, so ist dies weder eine wirkliche Schöpfung noch eine Schaffung nach einer Nichtigkeit. Dies ist lediglich eine Umwandlung einer Sache von einem Zustand in den anderen. Außerdem ist dies auch nicht allumfassend. Im Gegenteil, sie ist beschränkt auf das, was ein Mensch bewältigen kann. Sie ist außerdem auch in einem sehr engen Kreis beschränkt. Deshalb steht dies nicht in Gegensatz zu unserer Aussage: Die Aufrechterhaltung der Einheit Allahs in der Schöpfung.

Die Aufrechterhaltung der Einheit Allahs in der Herrschaft (al-Mulk):  Wir müssen glauben, dass niemand über die Schöpfung herrschen kann, außer ihr Schöpfer, so wie es der erhabene Allah gesagt hat: "Allah gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde."5 Und der erhabene Allah sagt auch: "Sag: In wessen Hand ist die Herrschaftsgewalt über alles?"6

Das, was jedoch über das Bekräftigen eines anderen Herrschers als Allah berichtet wurde, wie die Aussage des erhabenen Allahs "[…] außer gegenüber ihren Gattinnen oder was ihre rechte Hand (an Sklavinnen) besitzt, denn sie sind (hierin) nicht zu tadeln […]"7 oder Seiner Aussage "[…] (in einem Haus,) dessen Schlüssel ihr besitzt […]"8 so ist diese Herrschaft sehr eingeschränkt und umfasst nur einen kleinen Bereich der Schöpfung. Der Mensch besitzt lediglich das, was unter seiner Hand ist und nicht das, was unter der Hand eines anderen ist. Außerdem ist dieser Besitzt ein sehr geringer, denn ein Mensch besitzt den wirklich das, was er hat, völlig. Er darf mit diesen Dingen nur so verfahren, wie es ihm die islamische Rechtslehre erlaubt. Zum Beispiel: Wenn jemand sein eigenes Geld verbrennen möchte oder sein Tier quälen möchte, zu ihm sagen wir: Dies ist nicht erlaubt. Was jedoch den erhabenen Allah anbetrifft, so besitzt Er die völlige und allumfassende Herrschaft über alles.

Die Aufrechterhaltung der Einheit Allahs in der Verfugungsgewalt (at-Tadbīr):           Der Mensch muss glauben, dass niemand die absolute Verfugungsgewalt besitzt außer Allah allein. Die Verfugungsgewalt des Menschen ist eingeschränkt auf das, was unter seiner Hand ist und auf das, was ihm die islamische Rechtslehre vorschreibt.

Diese Kategorie des Tauĥīd (Tauĥīd ar-Rubūbiyyah) haben die Götzendiener (Muschrikīn), zu denen der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, entsandt wurde, nicht abgelehnt. Im Gegenteil, sie haben es anerkannt. Der erhabene Allah hat gesagt: "Und wenn du sie fragst: „Wer schuf die Himmel und die Erde?“, werden sie sicherlich sagen: „Der Allmächtige, der Allwissende hat sie erschaffen.“"9

Sie bestätigen, dass Allah sowohl Derjenige ist, Der die Angelegenheit regelt als auch Derjenige, in dessen Hand das Reich der Himmel und der Erde ist. Kein bekannter Sohn Adams (also Mensch) hat dies jemals abgelehnt. Niemand der Geschöpfe hat jemals gesagt: Das Universum hat zwei gleichgestellte Schöpfer.

Niemand verleugnete den Tauĥīd ar-Rubūbiyyah, weder auf dem Wege des at-Ta’ţīl (eine Bedeutung außer Kraft setzen – also Leugnung) noch auf dem Wege des at-Taschrīk (Teilhaberei). Außer Pharao, der dies auf dem Wege der Leugnung und aus Sturheit getan hat. Er erkannte Allah die Herrschaft ab und leugnete Seine Existenz. Der erhabene Allah sagte erzählend über ihn: "Er (Pharao) sagte: „Ich bin euer höchster Herr.“"10 Pharao sagte auch: "Ich weiß euch keinen anderen Gott als mich."11

Diese Sturheit von ihm kam, weil er genau wusste, dass er nicht Gott ist, sondern jemand anders, so wie es der erhabene Allah gesagt hat: "Und sie verleugneten sie, obwohl sie selbst davon überzeigt waren, aus Ungerechtigkeit und Überheblichkeit."12

Der erhabene Allah sagte erzählend über Moses, während er mit Pharao diskutierte: "Er sagte: „Du weißt ja, niemand außer dem Herrn der Himmel und der Erde hat diese als einsichtbringende Zeichen herabgesandt.“"13 Auch Pharao hat in seinem Innern bestätigt, dass der erhabene Allah der alleinige Herr ist.

Die Sonnenanbeter (al-Madjūş) haben den Tauĥīd ar-Rubūbiyyah auf dem Wege der Teilhaberei geleugnet. Sie sagen: „Das Universum hat zwei Schöpfer, einmal die Finsternis und einmal das Licht.“ Und trotzdem haben sie diese zwei Schöpfer nicht gleichgestellt. Sie sagen: „Das Licht ist besser als die Finsternis, denn das Licht erschafft all das Gute und die Finsternis all das Schlechte. Deshalb ist derjenige, der das Gute erschafft besser, als der, der nur Schlechtes erschafft.“ Sie sagen auch: „Die Finsternis ist nichtig und erhellt nicht. Das Licht hingegen existiert und erhellt. Deshalb ist dieser Vollkommender in seinem Wesen.“ Sie sagen auch, dass es eine dritte Kategorie gibt: Nach der Auffassung der Philosophen ist das Licht viel älter als die Finsternis. Sie sind sich jedoch uneins darüber, ob die Finsternis alt oder neuartig ist. Hier gibt es zwei Aussagen.

Die logischen Beweise, dass der Schöpfer des Universums nur ein Einziger sein kann:

Der erhabene Allah hat gesagt: "Allah hat Sich keine Kinder genommen, und keinen Gott gibt es neben Ihm, sonst würde fürwahr jeder Gott das wegnehmen, was er erschaffen hat, und die einen von ihnen würden sich den anderen gegenüber wahrlich überheblich zeigen."14

Würden wir diesem Universum zwei Götter zuschreiben, dann würde wahrlich jeder Gott seinen Anteil, das er erschaffen hat, für sich allein beanspruchen wollen, ohne Beteiligung eines Zweiten, so wie es bei allen Königen und Herrschern der Fall ist. Niemand von ihnen kann es ertragen, dass ihn jemand in seiner Macht beteiligt. Wenn nun jeder von ihnen die alleinige Herrschaft für sich beansprucht, dann werden sie sich gegenseitig nur behindern. Und wenn einer von ihnen den anderen besiegt, dann muss der Unterlegende der beiden dem anderen die Herrschaft anerkennen. Wenn beide jedoch gleichstark sind, dann werden sie sich weiterhin nur gegenseitig behindern und niemand von ihnen hätte wirklich die absolute Macht, die die ar-Rubūbiyyah voraussetzt. Somit könnten beide keine Götter sein.

 

 

 

 

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[1] al-A’rāf 7:54

[2] Der Scheich des Islam Ibn Taimiyah hat in „Madjmū’ al-Fatāwah“ (1/92) gesagt: „Was jedoch die zweite Sorte anbetrifft, so ist dies der Schirk in der Aufrechterhaltung der Einheit Allahs in der Herrschaft (ar-Rubūbiyyah).  Der erhabene Allah ist der Herrscher (al-Mālik) und Derjenige, Der die absolute Verfugungsgewalt besitzt (al-Mudabbir), der Geber (al-Mu’ti) und Zurückweisende (al-Māni’), der Wohltäter (an-Nāfi’) und derjenige, ohne dessen Erlaubnis niemand etwas zustoßen kann (ad-Dār), der Erniedrigende (al-Khāfid) und der Erhöhende (ar-Rāfi’), der Ehrende (al-Mu’izz) und der Entehrende (al-Mudhill). Wer also bezeugt, dass entweder der Geber (al-Mu’ti) oder der Zurückweisende (al-Māni’), derjenige, ohne dessen Erlaubnis niemand etwas zustoßen kann (ad-Dār) oder der Wohltäter (an-Nāfi’), der Ehrende (al-Mu’izz) oder der Entehrende (al-Mudhill) jemand anders ist, als Allah, dann hat er Schirk im Bezug auf ar-Rubūbiyyah.

Wenn man diesen Schirk loswerden möchte, dann soll man sich den ersten Geber anschauen und ihn für all das danken, was Er ihm an Wohl gegeben hat. Dann soll man sich denjenigen anschauen, der einem eine Wohltat erwiesen hat und ihn dafür auch belohnen. Denn der Gesandte Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, hat gesagt: „Wer dir eine Wohltat erweist, dann belohne ihn dafür […].“ Der erhabene Allah ist Der, Der in Wirklichkeit gibt. Denn Er erschuf die Versorgung und bemisst es auch […]. Das, was diese Bedeutung mehr bekräftigt, ist die Aussage des Gesandten Allahs , möge Allah ihn loben und Heil schenken,, der gesagt hat: „Und wisse, dass, wenn die gesamte Gemeinde beschließt, dir in einer Sache zu nutzen, sie dir nur in etwas nutzt, das Allah schon für dich niedergeschrieben hat […].“ Das zeigt, dass in Wirklichkeit niemand dir Nutzen kann außer Allah und dass dir nur mit Allahs Erlaubnis etwas zustoßen kann. Das gilt für all das, was wir im Bezug auf ar-Rubūbiyyah erwähnt haben.

Wer nun also diesen Weg geht, der braucht sich keine Sorgen bezüglich der Anbetung der Schöpfung zu machen […]. Der Tauĥīd hat sich in seinem Herzen entfaltet und somit seinen Glauben (Īmān) gestärkt, seine Brust (für den Islam) geweitet und es erhellt […]. Deshalb sagte al-Fadīl Ibn ’Iyād: „Wer die Menschen kennt, der kann entspannt sein.“ Damit meint er – und Allahs weiß es am Besten – dass sie weder Nutzen noch Schaden können.“

[3] Fātir 35:3

[4] Ĥadīth von Ibn ’Ummar der bei al-Bukhārī in seinem Şaĥīĥ verzeichnet hat: Buch „Die Kleidung“, Kapitel „Die Bestrafung derer, die Bilder machen“.

[5] Āli-’Imrān 3:189

[6] al-Mu`minūn 23:88

[7] al-Mu`minūn 23:6

[8] an-Nūr 24:61

[9] az-Zukhruf 43:9

[10] an-Nāzi’āt 79:24

[11] al-Qaşaş 28:38

[12] an-Nūr 27:14

[13] al-Işrā` 17:102

[14] al-Mu`minūn 23:91

KAPITEL 1: Die Definition des Wortes Tauĥīd

Sprachlich: Etwas für einzig erklären oder als eins erklären. Der Begriff stammt von dem arabischen Verb „waĥĥada“, was sprachwissenschaftlich „zu einem machen“ bedeutet.

In der islamischen Rechtslehre (Scharī’ah): Die Aufrechterhaltung der Einheit in der Herrschaft Allahs (Tauĥīd ar-Rubūbiyyah), in der Göttlichkeit Allahs (Tauĥīd al-Ulūhiyyah) und in den Namen und Eigenschaften Allahs (Tauĥīd al-Aşmā` wa ş-Şifāt).

Die drei Kategorien der Einheit Allahs (Tauĥīd):

  1. Die Aufrechterhaltung der Einheit in der Herrschaft Allahs (Tauĥīd ar-Rubūbiyyah)
  2. Die Aufrechterhaltung der Einheit in der Göttlichkeit Allahs (Tauĥīd al-Ulūhiyyah).
  3. Die Aufrechterhaltung der Einheit in den Namen und Eigenschaften Allahs (Tauĥīd al-Aşmā` wa ş-Şifāt)

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